·        Das Jahr der Ratte. Ein pandämonisches Diarium. Löcker Verlag, Wien 2021, ISBN 978-3-99098-082-8

 

 

Am  Am Äußersten. Irlands Westen, Tim Robinson und Connemara. Wildleser Verlag, Erlangen 2020,

 

ISBN 978-3-923611-83-6

 

Gehen, Prosa, Stadtlichter Presse, Wenzendorf bei Hamburg, 2019, ISBN 978-3-9478883-06-6

 

Streumond und Nebelfeuer, Gedichte, Löcker Verlag, Wien 2019

 

Fränkische Momente. Wege - Orte - Personen, mit Klaus Gasseleder, Wildleser Verlag Erlangen 2018

 

Achill. Verse vom Rande Europas. Als Artist in Residenz im Böll-Cottage auf Achill-Island. Mit Mischtechniken von Martin Anibas. Literaturedition Niederösterreich 2016.

 

Feld, Wiese, Apfel, Stadel, Stall, Sau, Pferd, Kuh, Ofen, Brot oder Holz. Mit Offsetlithographien von Andreas Ortag. Edition Thurhof, Horn 2015.

 

In der Leere das Sitzen in der Drift der Tage. Prosa. Löcker Verlag, Wien 2014.

 

StreithGedichte, Neue Lyrik aus Österreich, Band 6, Verlag Berger, Horn 2014.

 

Podium Porträt 73. Ausgewählte Gedichte, mit einem Vorwort von Christian Teissl, Wien 2013.

Kleines Gepäck. Unterwegs in einem anderen Europa. Kitab Verlag, Klagenfurt 2013

 

Richard Wall, Podium Porträt 73.Wien 2013 

 

Gehen gegen den Wind, Gedichte Notate Stimmen, Löcker Verlag, Wien 2012

http://www.loecker-verlag.at/sites/dynamic.pl?sid=&action=shop&item=272&group=&words=wall

 

Irgendetwas zieht immer weitere Kreise, Bukolische Prosa, Wildleser Verlag, Erlangen 2012

http://www.klaus-gasseleder.de/

 

Connemara. Im Kreis der Winde, Mitter Verlag, Wels 2011

http://www.mitterverlag.at/index.php?id=53

 

Weitere Publikationen:

 

Blackthorn / Mit der Sichel das Korn, Ein Irlandjournal, Bibliothek der Provinz, Wien Linz Weitra 1989

 

Sommerlich Dorf, Miniaturen Variationen Spaziergänge, Bibliothek der Provinz, Wien Linz Weitra 1992

 

Schwellenlicht/Schattenbahn, Gedichte, Bibliothek der Provinz, Wien Linz Weitra 1995

 

Steine Spuren Labyrinthe, Reiseskizzen & Essays, Verlag Grosser, Linz 1996

 

HerzAsphaltMörderGrubenRhapsodie, Ein Poem, Ritter, Klagenfurt 1997

 

Wittgenstein in Irland, Ritter, Klagenfurt 1999

 

Stein- und Neonschrift, Gedichte, Grasl, Baden 2000

 

Wittgenstein in Ireland, Reaktion Books, London 2000 (Übersetzung: Martin Chalmers)

 

Klemens Brosch oder Eine Einübung ins Unmögliche, Ritter, Klagenfurt 2001

 

Siebzehn und Vier, Gedichte und Balladen, Resistenz, Linz – Wien 2003

 

Anonyme Inventuren / Anonymní inventury, Gedichte deutsch – tschechisch (Übersetzung Josef Hrubý), mit 7 Graphiken des Autors, bibliophile Gestaltung, Verlag pro libris / edition zrcadlo, Pilsen 2004

 

Am Rande, Gedichte, Rimbaud Verlag, Aachen 2006

 

Rom. Ein Palimpsest, Kitab-Verlag, Klagenfurt 2006

 

Mägde, Mühlen und Rebellen, Kinder- & Jugendbuch, mit Illustrationen von Christoph Raffetseder, Grünbach 2007

 

Wortwerkstätten Michael Guttenbrunners, Fotos und Texte, mit ausgewählter Prosa aus dem Nachlass, Löcker, Wien 2009

 

Unter Orions Lidern, Gedichte, Löcker, Wien 2009

 

 

 

 

Richard Wall: Streumond und Nebelfeuer, Gedichte,

 

Löcker, Wien 2019, 152 Seiten, Euro 19,80

 

 

 

Mit  STREUMOND UND NEBELFEUER  betritt ein bedeutender

 

Lyriker, Prosaist und Bildender Künstler Österreichs, nämlich

 

Richard Wall erneut die kleine, aber feine Bühne der Poesie

 

und liefert auch gleich das Umschlagbild des schön gestalteten

 

Gedichtbandes mit.

 

Seine Ars poetica hat sich in jahrzehntelanger Arbeit im Grenzbereich

 

zwischen Bild und Sprache an einem geistesgegenwärtigen Spiegel

 

geschliffen, der, gleichzeitig Rück- und Vorderseite, sozusagen den

 

Sprachraum extrem krümmend eine Einstein-Rosen-Brücke zwischen

 

Hier und Dort, zwischen äußerster Nähe und innerster Ferne erzeugt, Erinnerungen ausleuchtend und gleichzeitig Zukunft antönend, und

 

dies im Bewusstsein, dass diese Zeitenfolge nur ein vorläufiges

 

Konstrukt ist.

 

Die große Spannweite Wall’scher Geistesflüge, das breite Spektrum,

 

worin sich Wahrnehmung, Erinnerung und Reflexion zu Versen

 

vereinbaren und einander die Feder reichen, auch nur in Umrissen

 

deutlich werden zu lassen erscheint dem Rezensenten in diesem be-

 

grenzten Rahmen als ein Unterfangen, das selbst einem glücklichen, j a

 

übermütigen Sisyphos wohl dunkle Wolken auf die Stirn zauberte.

 

Da erscheinen beispielsweise im Zyklus UNI-PER-VERS-UM präzise

 

Befunde der  (Un)Weltlagen z.B. im Gedicht ZUR LAGE (p73)

 

Welt/Eine Spule, aus der sich jede und jeder/Seine irren//irrenden Fäden spinnt./...

 

und erhält im Gedicht RÄTSEL (p92) aus dem Zyklus WIRBELBLICKE

 

der Widerstand gegen eine augenscheinlich ökologisch und in ihrer

 

Humanität missglückende Welt in Form auch des poetischen Wortes seine gültige Punze: … Erfolgreich Widerstand/Zu erkennen in/Erleuchteten Wänden –//

 

Und den Schatten Gaben bringen/Über Gräber hinweg- /Sing wenn du wieder zu dir kommst.//Sing! 

 

Dann wiederum wird das vom Dichter noch Wahrzunehmende, das dem allgemeinen Blick schon unsichtbar geworden ist, im Gedicht BLICKWIRBEL

 

an einigen Beispielen als ein geheimnisvolles Atmen von Leben & Tod vor Augen und Ohren geführt, ein Atmen, das in KLAVIATUR DES LICHTS (p94)

 

aus dem Blickwinkel des Bildenden Künstlers das Verschwinden des Lichts in folgende Synästhesie fasst: …Das Geschaute ihn ihm/Als Dreiklang/verweht.

 

Unmittelbar Erlebtes führt bei Wall zu Gedanken, die ihrerseits wieder

 

in der Reflexion des/der Lesenden zu Erlebnissen werden, ja manchmal

 

auch zu Ersterbnissen, wenn der Poet in hellwacher Achtsamkeit der Natur gegenüber, nun selbst mit ihr ein Wesen, ein Wehen, ihre/seine Vergänglichkeit oder Zerstörung in Gedichten wie DAS ZITTERN DER ÄSTE IN MIR (p55), UFERBEREINIGUNG (p64) oder EPITAPH AUF EINE QUELLE (p65) zur Sprache bringt.

 

 

 

Und so führt Richard Wall unbeirrt sein Logbuch durch all die

 

Wellengänge seiner Tage und Nächte und hinterlässt uns keine Strohfeuer,

 

sondern Leuchttürme, die uns in dieser Zeit der großen Umbrüche

 

helfen, Kurs zu halten. Ahoi!